Der Kater erzählt einer trächtigen Kätzin wärend ihrer Geburt Teile seiner Geschichte um sie abzulenken, ich nenne ihn hier schon Wisperwind, weil er vorher keinen Namen besaß.
"Du siehst Farben in der Welt, du siehst das Sonnenlicht und du siehst in die Augen deiner wunderschönen Jungen."
Die junge Kätzin lächelte sanft, aber er spürte die zitternde Anstrengung unter ihrem Pelz.
"Früher hab ich das auch getan."
Sie keuchte überrascht.
Das hatte sie nicht gewusst und zusätzlich hatte sie gerade eine weitere Schmerzwelle überrollt.
"Früher waren auch meine Augen noch von einem anderen grau als heute.
Damals, ich war gerade geboren, als eines von 5 Geschwistern, war noch alles in Ordnung.
Ich war das Jüngste, meine Eltern verhätschelten mich. Nichts durfte ich, bekam immer am meisten zu fressen.
Ich habe es gehasst, aber auch den Hass meiner Geschwister auf mich gezogen.
Lange taten sie mir weh ohne das unsere Eltern etwas merkten.
Ich lernte viel in dieser Zeit.
Wie Wunden am besten Heilen, wie man sich vertellt, damit niemand merkt wie es einem geht."
Er unterprach sich kurz und gab ihr ein Stück Holz damit sie nicht vor Schmerz schrie, das, hatte sie ihm gesagt, wollte sie auf keinen Fall.
Undeutlich hörte er sie murmeln: "Deswegen wirkst du immer glücklich."
Er nickte.
"Es ging gut bis sie es zu weit trieben.
Ich hatte einen Unfall an jenem Tag.
Ich fiel in einen Bach und wäre fast ertrunken. Unser Vater starb um mich zu retten.
Unsere Mutter verkraftete das nicht und wurde verrückt.
Sie machten mich dafür verantwortlich, was ja letzendlich auch stimmte.
Viele Wochen ertrug ich es, bis es ihnen schließlich langweilig wurde und sie beschlossen dem ganzen ein Ende zu setzen.
Sie versuchten mich zu ertränken, damit ich den selben Tod sterben würde wie unser Vater."
Die Kätzin spannte sich plötzlich unsicher an, es war ihre erste Geburt.
Wisperwind fügte ganze nebenbei an das sie pressen sollte.
Sie hatte ihn viel geholfen und nun wollte er sich revanchieren bevor er engültig verschwand.
"Ich stellte mich ohnmächtig und sie verschwanden, in dem Glauben sie hätten die Welt von einem weiteren Übel befreit.
Ich war viele Tage krank danach, am Schluss war alles ok. Bis auf die Tatsache das ich nichts mehr sehen konnte."
Er lachte ein wenig bitter.
Dann stand er auf, fuhr ihr beruhigend über den nassen Pelz und hob dann ihre Jungen auf.
Mit kräftigen Strichen begann er, sie zu putzen, bis sie anfingen um Milch zu betteln.
Er lächelte sanft und wollte sich schon abwenden, als er sich noch einmal umdrehte und sagt:
"Versprich mir eines." Die Kätzin lauschte ihm bespannt und gab nebenbei ihren Jungen zu trinken.
"Sieh sie für mich an."
Dann war er in den Schatten verschwunden, so lautlos wie er aufgetaucht war.