Schneewolke

Etwas verlegen schüttelte er die nasse Pfote, bevor er ihren Blick bemerkte und sie schnell auf den Boden stellte. Der Kater wollte irgendwie nicht das sie ihn für dumm hielt. Leicht nickte er und würde ihr zu gerne sagen, das sie sich selbst nicht für ihr Vergessen verantwortlich machen musste. Er hatte ihr nichts getan und irgendwann legte man, auch wenn man das nicht wollte, zumindest leicht die Vorsicht ab und dann geschah sowas durchaus. Doch das würde es wohl nicht besser machen, weswegen er einfach schwieg.
So wandte sich Schneewolke ebenfalls der untergehenden Sonne zu. Sein Haarkleid trocknete langsam, während er so schweigend die Gesellschaft von Minzfrost genoss. Dabei schaute er dem Licht zu wie es sich auf den Wellen brach und so ein wunderschönes Spektakel war. Und obwohl er im Lager einfach nur hatte allein sein wollen störte ihn die Anwesenheit der AdlerClan Kriegerin nicht im mindesten. Würde Nussblüte sich deswegen schlecht fühlen? Sollte er sich schlecht fühlen, weil er sich nun nicht ganz so dafür interessiert? Innerlich seufzte er auf und legte sich langgestreckt in die Sonne.

Schneewolke

Wie lange er die Wellen mit einem lächelndem Blick betrachtete wusste der Kater nicht. Es zog ihn einfach in seinen Bann und er genoss die ruhige Zweisamkeit von Minzfrost. Sie einfach in der Nähe zu haben gefiel ihm. Anders als andere Katzen bestand Minzfrost nicht auf ein Gespräch oder irgendwelche Geräusche, sondern genoss wie er einfach die Natur und deswegen funktionierte das auch. Ansonsten hätte er wohl längst die Grenze verlassen.
Irgendwann bewegte sich die Kätzin kam an das Ufer heran. Da er weit genug weg lag konnte er entspannt liegen bleiben ohne Sorge haben zu müssen nass zu werden. Erst als die Kätzin ihm den Rücken zuwandte wagte es Schneewolke den Blick auf die Kätzin zu richten. Aufmerksam beobachtete er ihre Schritte und sah wie sie das Wasser aus ihrem Fell schüttelte und es dann trocken und glatt leckte. Das sah so einfach bei ihr aus.
Jedoch drehte sie sich dann wieder zu ihm und der Krieger tat so, als hätte er die ganze Zeit auf den See hinaus geblickt. Jedoch schaute er mit einem Lächeln zu ihr, als sie sich in seiner Nähe niederließ. Damit wollte er ihr auch einfach zeigen, das er es mochte mit ihr zu schweigen. Entspannt legte er auch den Kopf auf den Boden, lag langgestreckt auf dem Boden, den Kopf an der Grenze und ließ ein leises, zufriedenes Schnurren hören.

Schneewolke

Der Kater sollte gehen und nicht noch einmal an die Grenze gehen. Denn schon jetzt war er von der rauchgrauen Kätzin fasziniert und eines der Clangesetze war schließlich, das man außerhalb des Clans nicht lieben durfte. Auch den Clan für eine andere Clankatze zu verlassen war verboten. Nicht das er es vor hatte, aber sollte er sich irgendwann in die Kätzin verlieben würde das für sie Beide Probleme bedeuten.
Frustriert seufzte er in Gedanken, während er in der Sonne döste. Hin und wieder wischte er mit seinem Schweif über den Boden, brachte damit das Gras zum rascheln. Gähnend streckte er die Läufe von sich, fuhr die Krallen einen Moment aus und entspannte sich dann wieder. Mit der Zunge fuhr er sich über die Schnauze. Kurz öffnete er ein Auge, blickte zu dem Gesicht von Minzfrost hinauf und freute sich das sie sich nun doch ein bisschen entspannte. So schloss er die Augen wieder und lag dann wieder völlig entspannt da.
"So könnte es ruhig öfter sein...", murmelte der Krieger, obwohl er gar nicht realisierte das er etwas gesagt hatte. Stattdessen dachte er hätte er es in Gedanken geseufzt.

Schneewolke

Die Kätzin bewegte sich, das hörte der Kater. Seine blauen Augen öffneten sich und er drehte den Kopf um sie anblicken zu können. Allerdings war er dann etwas verwundert, zögerte und miaute dann: "Ja, die Ruhe meine ich. Es ist einfach sehr angenehm hier zu liegen und trotz der Ruhe zu spüren, das noch jemand da ist. Ich bin es nicht gewöhnt, das man mit einer anderen Katze so gut schweigen kann." Freundlich blinzelte er sie an.
Man merkte Schneewolke nicht seine Verlegenheit an, denn schon wieder hatte er Minzfrost ein Kompliment gemacht. Sein ganzer Pelz kribbelte vor Verlegenheit. Wie würde sie darauf reagieren? Vertreiben wollte er sie auf keinen Fall, denn er mochte es wirklich einfach mit ihr hier am See in der Sonne zu liegen.

Schneewolke

"Jedenfalls kann man mit Ihnen nicht so schweigen wie mit dir", miaute er und musste doch lächeln, "Wenn ich mit jemand Anderem hier wäre könnte ich nicht so entspannt auf der Seite liegen und dem Glitzern der Sonne zusehen." Etwas verlegen war der Kater schon. Wie sollte er das den bitte der Kätzin erklären? Natürlich verbrachte er auch recht gerne Zeit mit seinen Clankameraden, aber es war nie ein so schweigsames Miteinander.
Als Minzfrost zu lächeln begann zuckte seine Schwanzspitze vor Freude, doch er sagte nichts. Stattdessen legte der schneeweiße Krieger seinen Kopf wieder auf den Boden und richtete den Blick hinaus auf den See. Die Sonne machte sich langsam aber sicher an ihren Abstieg, sodass bald der Himmel beginnen würde sich zu verfärben. Und zeitgleich mit dem Himmel würde sich auch der See in andere Farben tauchen. Diesen Anblick bekam man nicht oft zu sehen, weswegen er es so oft wie möglich schweigend einfach nur genoss. Während einer Patrouille ging das nicht, aber nun hatte er nichts zu tun.
Kurz regte sich das schlechte Gewissen, schließlich half er dem Clan nicht damit einfach nur in der Sonne zu liegen und den See zu beobachten. Zeitgleich jedoch fühlte der Weiße mit dieser Situation gut. In diesem Moment wollte er nicht, das sich etwas veränderte. Es war angenehm mit der AdlerClan Kriegerin hier zu liegen, den See zu beobachten und die Gesellschaft des Anderen zu genießen.
//Aber das Sie zum AdlerClan gehört ist das Problem. Was geschieht mit uns, wenn wir uns ineinander verlieben? Ich dürfte den Clan für Sie nicht verlassen und Junge dürften wir auch nicht kriegen. Das Beste wäre Sie nie wieder zu treffen, aber allein der Gedanke nie wieder schweigend mit Ihr hier zu liegen hat etwas trauriges. Ich bin ein dummer Fellball und das wird mir noch zum Verhängnis werden//, seufzte er in Gedanken und schaute kurz aus dem Augenwinkel zu der rauchgrauen Kätzin auf der anderen Seite der Grenze. Was dachte Sie wohl über ihn?

Schneewolke

Neugierig beobachtete der Kater die Kätzin und richtete sich in einer flüssigen Bewegung halb auf. Ein wenig Dreck hing in seinem ansonsten schneeweißem Fell, das durch den Wind leicht bewegt wurde. Durch den Wind war das Wetter sehr angenehm und nicht zu warm, sodass man sich auch bedenkenlos in die Sonne legen konnte. Wäre der Wind nicht würde man wahrscheinlich den Schatten vorziehen.
Mit einem überraschtem Fauchen fuhr Schneewolke zurück als Minzfrost Wasser aus dem See schleuderte und er damit bespritzt wurde. Gerade war das halblange Haarkleid komplett getrocknet und nun hatte er wieder etwas Nässe im Fell. Darauf hätte er durchaus verzichten können. Kräftig schüttelte er sich und einen Moment plusterte sich sein Fell so sehr auf, das er wie ein überdimensionierter Fellball wirkte. Allerdings legte sich das Fell dann wieder an und er war wieder er selbst. Eine Schneewolke in der Blattfrische.
Etwas zappelte auf seiner Seite der Grenze. Verwundert näherte sich der Krieger ein Stück, schnupperte und bekam von dem Ding mit seiner Pfote eine auf die Nase. Kopfschüttelnd zog er den Kopf weg und schaute zu der Katze auf der anderen Grenzseite. Um dem Fisch, denn um nichts Anderes konnte es sich handeln, das Leid zu ersparen tötete er ihn schnell, ehe er ihn über die Grenze hinweg schob. In der Hoffnung seinen Geruch nicht auf der anderen Seite hinterlassen zu haben zog er die Pfote gleich wieder zurück. "Ich denke, den wolltest du haben", schnurrte er freundlich. Entspannt setzte er sich hin, ringelte den buschigen Schweif ordentlich um die Pfoten und hoffte, das er einen guten Eindruck machte.

Schneewolke

Als die Kätzin die Augen aufriss fand er das schon lustig. Ja, er hatte schließlich gesagt das er ein riesiges Fellknäul war. Hatte sie ihm das echt nicht geglaubt? "Schon gut. Aber scheint ja so, als hättest du mir nicht geglaubt", murmelte der Kater nachdem das Fell sich wieder angelegt hatte. Allerdings war er wegen dem Fisch doch ein wenig unsicher.
Wenigstens wurde er ihn dann los indem er ihn über die Grenze schob. Schnell leckte er sich die Pfote um diesen Fischgeruch von seiner Pfote zu bekommen. Seine Clankameraden würden sonst mit Sicherheit mehr als verwirrt schauen, schließlich konnte er nicht fischen.
Ihr herausfordernder Tonfall als sie ihm das Fischstück zuschob entging ihm natürlich nicht. Das war wohl die Rache dafür das sie das Klettern gelernt hatte. Innerlich verdrehte der Weiße die Augen. Trotzdem beugte er sich hinab, schaute Minzfrost einige lange Augenblicke an und ass dann langsam das Fischstück. Dabei versuchte er den Geschmack irgendwie einzuordnen, doch das gelang ihm gar nicht.
Schließlich richtete er sich auf, putzte sich den Fischgeruch so schnell und gründlich wie möglich aus dem Pelz. "Nun...", begann derSchneewolke langsam, "Es schmeckt eindeutig anders, aber nicht schlecht. Aber ich glaube daran gewöhnen könnte ich mich nicht." Ob es wohl etwas gab das der AdlerClan kaum fangen konnte?

Schneewolke

Leise lachte der Kater und nickte. Natürlich hatte die Kätzin recht. "Würden wohl auch nicht alle machen, aber du hast recht. Du bist geklettert, also kann ich Fisch probieren. Nur das Schwimmen werde ich nie probieren. Wahrscheinlich würde ich untergehen wie ein Stein", meinte er und musste am Ende lachen. In seinen Augen funkelte die Begeisterung und die Belustigung über die gesamte Situation.
Bei ihrem herausforderndem Blick begann Schneewolke breit zu grinsen und miaute: "Ich denke wir Beide haben heute Dinge getan, die wir für gewöhnlich nie tun würden." In seinen hellblauen Augen funkelte eine wilde Freude. Für ihn war das mehr als nur angenehm. So scherzen könnte er mit den meisten anderen Katzen nicht, doch mit Minzfrost schien es einfach zu sein. Warum dem so war ahnte er nicht.

Schneewolke

Leicht blinzelte er etwas verwirrt, ehe ihm aufging das die Kätzin einen Scherz gemacht hatte. Leise schnurrte er vor Belustigung und musterte sie. Ihr Blick glitt zur Seite weg auf den See hinaus. Tonlos seufzte der Kater auf und beobachtete sie schweigend für lange Augenblicke.
"Da hast du recht", stimmte er zu und ging an das Ufer, um sich neben ihr niederzulassen, "Den Geschmack von Fisch werde ich aber nicht mehr vergessen." Und wenn es nur darum ging sich an Minzfrost zu erinnern. Ein wenig ärgerte sich der Kater über die Grenze, doch machte er nicht einmal den Versuch sie auch nur mit einem Schnurrhaar zu überqueren. Sie Beide waren Krieger genug um den Anderen dann trotz der gemeinsam verbrachten Zeit anzugreifen.
Ein wenig traurig starrte der Weiße auf die glitzernde Wasseroberfläche hinaus. "Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist diesen Anblick immer zu haben... Wahrscheinlich ist es für dich gar nichts mehr besonderes, so wie ich für mich die Nachtnadeln nichts mehr besonderes sind... Eigentlich schade, das solche Momente irgendwann zu etwas banalem verkommen, auch wenn sie durch Gesellschaft etwas besonderes werden können...", miaute Schneewolke leise ohne den Blick auf die rauchgraue Kriegerin neben sich zu wenden.

Schneewolke

Als Minzfrost sich ihm zuwandte spannte sich der Kater vor Unsicherheit an. Trotzdem drehte er sich zu ihr und schaute sie offen und ehrlich an. Jedes seiner Worte hatte er so gemeint, auch wenn das seltsam wirkte. Sie war eine Katze aus dem verfeindetem AdlerClan und trotzdem hatte er die Zeit hier mit ihr genossen.
"Ich verlasse das Lager auch lieber allein...", miaute Schneewolke leise und schüttelte langsam den Kopf, "Es mag verboten sein, doch wieso ist das so? Natürlich kenne ich die Gründe, aber warum soll man nicht einfach zusammen am See sitzen? Ich würde dir zu gerne die Nachtnadeln zeigen, dieses Nadelwaldgebiet auf unserem Gebiet, aber das wird nie passieren. Ob wir noch einmal hier zusammen sitzen werden wird sich zeigen." Auch wenn er es stark bezweifelte.
Ungesagt waren die Worte der Hoffnung und der Freude über diesen Moment. Sie kannten sich erst relativ kurze Zeit und noch dazu gehörten sie verschiedenen Clans an.

Schneewolke

Überrascht schaute der Kater Minzfrost an, als sie so schnell auf seine Worte reagierte. Unsicher nickte er und miaute langsam: "Du hast schon recht... Das Gesetz des Clans verbietet es nur andere Territorien ohne guten Grund zu betreten. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob es klug wäre dich durch das ganze Territorium zu führen, denn die Nachtnadeln liegen am entgegengesetztem Ende. Da ist das Eulenreich und das Goldlaub näher..." Zweifelnd bearbeitete er mit seinen Pfoten und Krallen den Boden.
Der Krieger sollte sich den Gedanken schleunigst aus dem Kopf schlagen, denn es würde nur Ärger bedeuten. Bei Tag konnte man sowas ohnehin nicht wagen! //Als wäre es Nachts besser...//, seufzte Schneewolke in Gedanken und senkte bedauernd den Blick auf die Pfoten hinab, //Die Augen von uns EulenClan Katzen sind an die Nacht gewöhnt... Minzfrost wäre mit ihrem Pelz zwar gut getarnt, aber könnte ich das riskieren? Wenn mich einer erwischt wie ich eine AdlerClan Katze zu den Nachtnadeln führe werde ich mit Sicherheit aus dem Clan gejagt...//

Schneewolke

Nervös und unsicher bearbeitete er den Boden mit den Krallen, riss die Erde auf und drückte sie dann wieder platt. Warum konnte es nicht einfacher sein? In diesem Moment beneidete der Kater seinen Streunerbruder wirklich, weil dieser einfach frei herumstreifen konnte. Solange er nicht die Beute vom Territorium stahl kümmerte sich niemand darum, ob der Streuner sich für kurze Zeit auf ihrem Territorium aufhielt.
Überrascht schaute Schneewolke jedoch auf, als einen kurzen Moment seine Schulter berührt wurde und Minzfrost ihn fragte ob alles okay sei. Seufzend schüttelte er den Kopf und miaute leise: "Ich frage mich nur, warum es so kompliziert sein muss. Ich würde dich sehr gerne zu den Nachtnadeln führen, allein weil ich sehen will, ob dieser Anblick für dich etwas faszinierendes hat, das er für mich verloren hat. Aber wäre es das wert, wenn uns jemand sehen würde? Nachts wärst du zwar gut getarnt, aber die Augen einer EulenClan Katze sind eben auch an die Nacht gewöhnt." Natürlich sah er ihren neugierigen Blick an ihm vorbei, doch schien sie genauso unsicher zu sein.