Schneewolke

Als sie so hochfuhr machte er auf seinem Ast einen Sprung. Ohne Problem landete er wieder sicher auf dem Ast und stand dort mit steil aufgerichtetem Schweif und leckte sich nervös über die Schnauze. Allerdings schien sie nichts zu befürchten, sodass der Kater sich wieder entspannte und den Schweif um seine Pfoten legte.
"Ja, sehr kompliziert... Manchmal wünschte ich mir, das es einfacher wäre und nicht so...", er stockte und wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Schneewolke wollte einfach mit Minzfrost über das Territorium wandern können, mit ihr reden ohne sich zu vergewissern das sich niemand in der Nähe befand und vielleicht auch ein wenig Nähe mit ihr teilen können. So beobachtete er sie bei ihrer Wäsche und musste lächeln. Am liebsten würde er den Baum wechseln und ihr helfen, doch er unterließ es lieber.

Schneewolke

Schweigend beobachtete der Kater die Kätzin und freute sich einfach nur sie anzusehen. Sie war wirklich hübsch und er wünschte sich ihr das zu sagen, aber er wagte es nicht. Sie würde doch niemals akzeptieren das ein Krieger aus dem EulenClan sie, eine AdlerClan Kriegerin, als hübsch bezeichnete.
Eine Träne rollte über ihre Wange. Bevor er groß darüber nachdachte sprang er auf den anderen Ast, landete leichtpfotig neben ihr und leckte ihr sanft über die Wange. "Weine nicht", wisperte er und legte den Schweif um ihren Körper, "Wir können uns doch hier, hier oben auf den Bäumen, treffen, wenn wir das wollen. Wir können Abends zusammen den See betrachten. Es ist vielleicht nicht das Selbe, aber trotzdem..." Er wollte ihr einfach etwas Wärme und Nähe schenken. Sanft rieb er die Nase an ihrer Wange, ließ ein beruhigendes Schnurren hören.

Schneewolke

Lächelnd blickte er sie sanft an, rieb die Nase sanft an ihrer Wange und hoffte, das sie nicht noch weiter weinte. Den Schweif ließ er eng um sie gelegt, wollte ihr so viel Wärme und Nähe schenken wie er das gerade konnte. Dabei dachte der Kater nicht an noch mehr als das was er bereits tat. Natürlich sehnte er sich danach ihr noch mehr zu schenken, doch er wusste das es wenn auf Gegenseitigkeit beruhen musste.
Als sie seinen Namen aussprach schoss eine angenehme Wärme durch seinen Körper. "Minzfrost...", wisperte der Weiße sanft und nickte langsam, "Ich weiß... Wenn du es kannst schick mich weg aber sonst lass uns einfach jetzt so die Nähe des Anderen genießen. Lass uns einfach für den Moment vergessen, einfach nur aneinander denken und einander Nahe sein." Woher die Worte kamen wusste er nicht, doch es war das was er wollte. Einfach nur hier neben ihr zu sitzen und die Wärme der Kriegerin genießen.

Schneewolke

Sie war so angespannt. Der Kater wartete nur noch darauf das sie ihn wegschickte, denn irgendwie fühlte es sich so an, als würde sie das tun. Doch als er von diesem Moment sprach, das sie nur an das Hier und Jetzt denken sollte, da begann sich die Kätzin zu entspannen. Langsam aber sie begann sich zu entspannen.
Ein leises Seufzen von ihr und dann entspannte sie sich völlig. Vorsichtig spürte er wie sie sich an ihn schmiegte und das die Nase in sein Brustfell vergrub. Sanft leckte der Weiße ihr einmal über den Kopf, den Nacken und legte den Kopf dann an diesen. Tief atmete er den Geruch der rauchgrauen Kätzin ein, hatte die Augen geschlossen und genoss es wirklich.
Niemals würde er sie fallen lassen. Nein, stattdessen würde er sie auffangen und ihr so gut wie möglich helfen. Jetzt aber wollte er einfach nur den Moment leben, ihre Wärme und Nähe in sich aufnehmen.

Schneewolke

Das Leben als Hauskätzchen wäre für sie Beide wohl nicht das richtige, auch wenn es in diesem Moment reizvoll wirkte. Doch auch Hauskätzchen hatten Grenzen, wie er von seiner Mutter wusste. Manche durften nicht einmal das Haus verlassen. Ein Gedanke den er nicht ertragen könnte.
Plötzlich schob sich Minzfrost noch enger an ihn. Dank seinem gutem Gleichgewichtssinn, seiner hohen Muskelkraft und seinen starken Krallen passierte allerdings nicht viel. Beruhigend wurde sein Schnurren lauter. "Ich bin hier", wisperte er sanft in ihr Ohr, "Hier bei dir." Genau das zählte nun. Nur sie Beide und niemand sonst. Keine Grenzen, keine Kriege, keine Feinde und keine Regeln. In diesem Moment waren sie nur zwei Katzen, die einander liebten und einander nahe waren. So strich er mit dem Schweif beruhigend über ihre Seite, den Kopf an ihrem Nacken und ein tiefes Schnurren in der Brust.

Schneewolke

Als Minzfrost sich zu regen begann zog er bereits langsam den Kopf zurück, als sie das auch bereits versuchte. Einen Moment schüttelte er den Kopf etwas und atmete tief durch. Würde sie ihn jetzt wegschicken? Es jetzt tun, wo se einen Moment der gemeinsamen Zeit ausgekostet hatten?
Er wollte ihr nicht in die Augen sehen, doch er zwang sich schließlich dazu. Offen ließ er sie all die Zuneigung und Wärme sehen, die er für sie empfand, all die unausgesprochenen Gedanken, die auch nie ausgesprochen werden würden. Sie sollte einfach alles wissen. Für sie Beide würde der Abschied schmerzen und Schneewolke wusste, das er sich nach dem nächstem Treffen mit Minzfrost sehnen würde.

Schneewolke

Ihre Atmung war schnell. Überforderte er sie? Tat er ihr weh? Das wollte der Kater auf keinen Fall! Alles was er wollte war, das sie glücklich war.
Doch schließlich beugte sie sich zu ihm, ließ ihn ihre Nervosität aber auch Zuneigung und Erleichterung sehen. Zart begann er zu lächeln, ehe er das sanfte spürte. Wohlig schloss er einen Moment die Augen, schaute sie an und musste lächeln, als sie die Augen niederschlug. So senkte er den Kopf, blinzelte sie erleichtert von unten herauf an. Sanft leckte er ihr über die Schnauze, rieb die Nase an ihrer Wange und versuchte nicht ungeschickt zu sein. Wahrscheinlich hatten sie von diesem Thema gleich viel Ahnung und zwar Keine. Trotzdem wollte er weitermachen und bei ihr bleiben.

Schneewolke

Bei ihrem Schnurren glitt ein Lächeln auf seine Lippen. Der Kater hatte sie noch nie schnurren hören. Das war doch ein gutes Zeichen, oder? Er nahm es jetzt einfach so auf und stieg langsam mit in das Schnurren ein.
Bereitwillig ließ er seine Nase anstupsen, tat es ihr gleich und schaute sie dabei immer offen an. Für ihn bestand kein Zweifel darin was er in ihren Augen sehen würde. Sanft ließ er den Schweif über ihre Flanke gleiten, wollte ihr damit aber auch Ruhe und Mut geben. Schneewolke wollte ihr zeigen, das sie sich alle Zeit nehmen konnten die sie wollten.

Schneewolke

Ein etwas lauteres Schnurren entkam ihm, als sie mehrmals mit der Nase über seine strich und sie anstupste. Er mochte das Gefühl irgendwie. Außerdem mochte er es, das sie ruhiger wurde und schließlich zu ihm aufsah. Glücklich schaute er in ihre Augen, sah die Wärme und das Glück in ihnen funkeln.
Sanft leckte er ihr über die Schnauze, dann über die Wange und wisperte schließlich: "Danke, das ich dir so nahe sein darf." Zwar hatte er das Gefühl mit den Worten den Moment zu zerstören, aber zeitgleich war es das Richtige es zu sagen.

Schneewolke

Sanft leckte er ihr über die Wange, als sie den Kopf wegdrehte. Sein Blick glitt ebenfalls durch das leichte Blätterdach und dann maunzte er leise: "Sieh mal das Glitzern des Wassers. Gestern noch hätte ich gesagt, das ich nichts schöneres als das Glitzern des Wassers kenne, doch seid ich dich getroffen habe ist es nur noch das Zweitschönste in meinen Augen." Verstand sie was er meinte? Er wollte noch lange nicht gehen und würde es gewiss auch noch nicht tun, außer sie würde ihn wegschicken. Nein, gerade wollte er einfach auch etwas Ruhe reinbringen. Sie hatten noch Zeit weiterzugehen, sich noch näher und intensiver kennenzulernen.

Schneewolke

Sanft lächelte der Kater die wunderschöne Kätzin an, nickte langsam und wisperte: "Ja, denn du bist so viel schöner als alles was ich je erblickt habe. Auch wenn du weinst." Am Ende kam ein sanftes Schnurren durch seine Stimme und er leckte ihr sanft und aufmunternd über die Wange.
"Solange wir hier zusammen bleiben können bleibe ich bei dir. Und sobald ich wieder zu dir kann komme ich wieder und das jeden Tag und jede Nacht", versprach Schneewolke ihr sanft. Er konnte es einfach nicht anders. Nein, er wollte sie so oft wie möglich sehen und wenn er eben Nachts hier an die Grenze kommen müsste dafür würde er genau das tun, damit sie sich so oft so viel Kraft geben konnten wie möglich.
Als sie zitterte legte er den Schweif etwas fester um sie und fragte: "Möchtest du runter?" Wenn ihr die Höhe nicht geheuer war würde er damit keine Probleme haben.

Schneewolke

Sie verloren kein Wort mehr über das Versprechen und es war auch nicht nötig. Die hellblauen Augen des Katers sprachen davon, das jedes einzelne Wort von dem was er ihr gesagt hatte wahr war.
"Ich werde dich fangen, wenn es nötig ist", versprach er auch das und schnurrte sanft, "Und ich bleibe bis wir Beide uns trennen müssen. Doch auch dann werde ich an dich denken und sobald wie möglich kommen. Möglicherweise heute Nacht." Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert. Sanft berührte er ihre Nase noch einmal, ehe er geschickt den Baum hinabkletterte. Das seine Pfoten nun auf AdlerClan Grund waren interessierte den Weißen in diesem Moment nicht. Stattdessen hob er den Blick aufmerksam zu Minzfrost hinauf, jederzeit bereit sie aufzufangen sollte sie wirklich stürzen.